Tag 41.

just Bali

fernab vom Tourismus im Tourismus...

7:30 und ich hab noch ein bisschen was zu organisieren. Wollte eigentlich in den Pool springen, aber irgendwie komm ich nich dazu. Mache mir einen Tee, aber nich ausm Beutel, sondern schön frisch aus der Tüte, glaub das heißt dann loser Tee...!? Ich chill mich ins offene Wohnzimmer auf die Fette Couch. Dann geht's per App zu Agoda nach Unterkünften gucken. Gestaltet sich gar nich so einfach, weil es einfach mal gefühlte 3 Trilliarden Unterkünfte gibt. Begrenze die Suche auf max. 15 €/ Nacht. Nach 2 Stunden rumgesuche, immer auf der Karte gucken wo was liegt, was am günstigsten liegt, was in der Nähe is, hab ich's irgendwann satt und buche was für 21 €/ Nacht für 2 Nächte. Dann steht Brooke auch auf und wir fahren in die "Stadt" um was zu frühstücken - mehr als ein Mixed Fruitshake kommt aber nich dabei raus. Dann nach ner SIM Karte und nem Bus nach Ubud gucken. Gestaltet sich beides sehr schwierig. Ubud, das is der Ort, in dem ich die Unterkunft gebucht habe, liegt Richtung Norden relativ in der Mitte von Bali. Der Ort soll sehr grün sein, bzw. das Drum Herum. Hier auf Bali is grad richtig was los. Die Straßen sind voll von Touris, aber diesmal keine Jap(Kore)aner, sondern Weiße. Amerikaner, Europäer, Australier... is echt krass. Ubud soll auch nich weniger touristisch sein, dafür aber ne angenehmere Umgebung haben. Die Surfshops geben sich hier die Türklinke in die Hand, Klamottenläden wie Hurley, Oakley, Quicksilver, Billabong, Volcom... hier gibt's einfach alles. Und meine "Oakley Enduro" kostet plötzlich nur noch 150 €! Bussuche klappt irgendwie nich. Wir beschließen nach Hause zu fahren, ich packe meine Sachen und dann schmeißt sie mich irgendwo an der Straße raus und ich nehme ein Taxi. So wird's gemacht! Gehe vorher noch in einen Supermarkt ein paar Sachen kaufen. Die Jungs hier tragen Sarong und Kopfbedeckung, die traditionelle Kleidung der Hindus. Einer der Jungs hilft mir, die schärfste Sauce auszusuchen. Dann gibt's noch Obstsalat und Müsliriegel für zwischendurch. Als ich dann eines der, alle 15 Sekunden vorbeifahrenden, Taxen anhalte bzw. sie von selber anhalten, wegen meinen ganzen Kram, geht das Gefeilsche los. Brooke hatte mir vorher noch gesacht 150 is min. für die Strecke, aber 170/ 180 sollte es nicht übersteigen. Als es dann um den Preis geht, kommt immer so 300, 350 oder 400... Ich fange direkt an zu lachen, sage tschüss und beim Türzumachen kommt dann immer: „How much u pay?" Is echt witzig und macht irgendwie Spaß! Weil, das können die dann auch nich haben und gehen mit dem Preis runter. Wenn ich dann sage 150, sagen se nein und fahren meistens gleich. Tja Leute, ihr habt hier keinen dummen Touri, sondern Jemanden, der weiß, wie der Hase läuft - der sich vorher informiert! Mich könnt ihr nich verarschen!!! Ich glaube die Taxiunternehmen haben ihre relativ festen Preise für die Fahrten. Die Fahrer nehmen aber oft das doppelte, geben den regulären Preis beim Chef ab und stecken sich die andere Kohle ein um ihren Lohn aufzubessern. Kann ich ja auch verstehen, die verdienen bestimmt gar nich mal so geil. Bei uns in Deutschland is der Taxifahrer ja schon nich gut bezahlt... Nach ca. 20 min hält dann ein Van an. Der Fahrer fragt wohin und ich sach Ubud. Er sacht okay, 200. Ja geilomat, da fang ich doch gar nich erst das Feilschen an und steige ein.

Sehr nett der Typ, fängt gleich an loszuquatschen. Erklärt mir mit seinem schlechten Englisch hier und da was. Alles nachzufragen würde zu lange dauern, also bring ich das klassische: oh really? Ah nice, yea cool! Okay, aha, yea, ah, okay... Er fragt mich, ob wir noch einen Zwischenstopp bei einer Plantage einlegen wollen. Ich hab ja weiter nix vor und lasse mich einfach mal Überraschen. Da angekommen wird mir direkt dir Tür aufgemacht, eine junges Mädel nimmt mich in Empfang. Auf der Plantage wird Schokolade, Kaffee und Tee angebaut. Außerdem Vanille, Zimt und andere Gewürze. Sie erklärt und zeigt mir die einzelnen Bohnen und Früchte. Der Kaffee is nich irgendeiner, sondern der teuerste Kaffee der Welt - der sogenannte "Kopi Luwak". Hat vielleicht schonmal jemand den einen oder anderen Bericht im Fernsehen verfolgt. Eine spezielle Sorte für dessen Herstellung der Fleckenmusang (eine Schleichkatze) unerlässlich ist. Die Katze frisst nur die reifen Kaffeekirschen bzw. das Fruchtfleisch und scheidet dann die Bohne wieder aus. Im Darm findet eine spezielle Art der Fermentation statt, die den Geschmack sehr beeinflusst. Die Kacke wird eingesammelt, die Kaffeebohnen herausgewaschen, getrocknet, geröstet, gemahlen, gesiebt - fertig! Dann geht's zur Probierstation. Ich darf eine Zigarre zwischen Nelken- und Vanillegeschmack wählen, nehme Vanille. Hatte mal eine Zigarette mit Nelken drin, das is hier in Indonesien total normal, raucht jeder das Kraut, aber is nix für mich. Dann bekomme ich 6 verschiedene Tee- und 8 verschiedene Kaffeesorten zum Probieren. Luwak is noch nich dabei, der kostet extra nämlich 50000 IDR (ca. 3,20 €). Während der Tee zubereitet wird trinke ich mit dem Taxifahrer Schnääääps. 2 verschiedene Sorten Reißschnaps, einmal das harte Zeugs für Männer und einmal das rosafarbene Zeugs für die Mädels. Beides für sich schmeckt scheisse, aber gemixt isses ganz cool! Dann kommen meine Getränke. Ich zähle jetz nich alle Sorten auf, die könnt ihr den Fotos entnehmen. Aber sind echt geile Sachen dabei. Zwischendurch gibt's noch 3 versch. Sorten Schokolade. Nach ca. 1 1/2 Stunden geht's dann zum Hotel. Ein langer Weg, fernab der Straße, das Hotel in Mitten von Reisfeldern gelegen, ganz nett. Das Zimmer und Bad sehr geräumig und sauber, Pool und Frühstück inbegriffen! Mittlerweile isses 16 Uhr, Zeit für ein Nickerchen.

18 Uhr raus, dusche mit heißen Wasser, krass - hatte ich seit 6 Wochen nich! Hab Hunger und im Internet ein indisches Restaurant gefunden. Da geht's hin. Kleiner Fußmarsch, schätze so 3 Kilometer. Verzichte mal auf ein Taxi und gucke mir den Ort bei in der Abendstimmung an, sehr interessant. Alles is ziemlich dicht beieinander gebaut. Es geht auf und ab, ähnlich wie die Stadt Marbug in Nordhessen, wer da schonmal war, weiß was ich meine. Alles is dezent bzw. indirekt beleuchtet, Brücken, Restaurants, Palmen, Bäume, Einfahrten, Tempel - sehr gemütlich dieser Ort in den Abendstunden. Tempel... jaaa, da gibt's hier haufenweise welche von. Die hatten damals echt Langeweile. Hab mal gefragt wie alt das alles is. Ein Typ meinte über 1000 Jahre. Wenn man die Straße entlang geht ham die sozusagen keine Mauern, sondern Tempel da stehen. Teilweise eingebaut oder umbaut von Restaurants oder Geschäften, wenn man mal reingeht, was teilweise möglich is, sieht man Wassergräben mit unzähligen Lotuspflanzen im Wasser. Es riecht überall ziemlich gut, weil alle Räucherstäbchen abhaben. Für die Dinger hatte ich nich so wirklich was übrig, weil kein Geruch mich jemals wirklich aus den Latschen gehauen hat, aber hier auf Bali... geil! In den übrigen Süd-Ost-Asiatischen Ländern stinkts teilweise echt bestialisch und keinen störts. Okay, auf Bali ham die auch kein richtiges Abwassersysetm, aber immerhin ihre Räucherstäbchen. Vor allen Geschäften, Tempeln und Restaurants werden kleine Opfergaben abgelegt. Kleine Körbchen aus Bambus mit Blüten und dann irgendwas drin wie Bonbons oder Kekse. Als ich nach dem Inder, welcher übrigens sehr geil war, durch die Straßen gehe, treibt es mich in eben einen dieser Temple, speziell dem, mit den ganzen Lotuspflanzen, ziemlich zurückgelegen von der Straße. Der Tempel hat zu, aber ein Hinweisschild gibt Instruktionen, wie man hierzulande einen Tempel zu betreten hat. Rock, langes Oberteil und für Männer noch eine Kopfbedeckung. Frauen ist es verboten während ihrer Menstruation Tempel zu betreten. Nachdem ich dann die ganze Straße studiert hab geht's zurück.

Versuche zu pennen, aber das klappt nich. Mein Mittagsschläfchen verhindert das, sodass ich bis 4 Uhr wachliege. Nich ganz unschuldig sind die Hunde, die auf den Reisfeldern in einer Tour am quieken sind. Keine Ahnung, was da los is, glaub die Jungs sind richtig rattig und wollen die Frauen beglücken, die da aber nich so Bock drauf haben. Ich muss mir meinen Gehörschutz reinmachen, dann geht's! Gut Nacht allemann!