Tag 3.

Koh Tao

geiles Essen, 31 Grad - alles gut!



Halten am Straßenrand, an nem typischen Rastplatz für Backpacker oder generell Reisende. Es gibt Thaifood, Snacks und gekühlte Getränke. "Tördi minits" ruft der Busfahrer. Nach ner ordentlichen Portion Gemüse, mit Brühe und Chicken, natürlich ein bisschen mit schön scharfen Leckereien verfeinert, gehst dann auch schon weiter. "Next stop in six hours". Sind dann aber dummerweise irgendwie schon um 3.30 am Hafen. Ich weiß nich, wie er das gemacht hat. Wenn er noch schneller gefahren wäre, wärn wa inne Zeit zurückgereist, hab ich das Gefühl... Jaaaa feeeiiin, jetz noch schön ca. 3 Stunden warten bis die Fähre kommt. Aber das is halt Thailand, ham die Ruhe weg und zu spät oder zu früh is auch normal. Muss man sich einfach damit abfinden. Abgesehen davon ist es aber super leicht in Thailand von a nach b zu kommen. Is alles ganz gut durchorganisiert find ich. 
Während Robin und ich uns erstmal einen Kaffee reinziehen bringen immer mehr Busse und Vans noch mehr Backpacker. Kleine Grüppchen bilden sich und langsam wird mir das Zuhören zu anstrengend. Die Akzente sind mir einfach'n Tick zu hart. Australier, Engländer, Waliser, Iren, der Schwede, Spanier, Franzosen... (boah, wie scheisse die Franzosen einfach mal englisch sprechen). Ich bin zu feddich um mich irgendeiner Konversation anzuschließen, also leg ich mich kurz ab. Dann geht das Gesteche kleiner, nervender Mücken los. Ich komm echt nich zur Ruhe ey! Dann kurz Panik - wo penn ich eigentlich auf Koh Tao? Wen wunderts, am Hafen gibts WLAN und ich guck bei Hostelworld nach ner Unterkunft und Buche per Kreditkarte. Als das dann auch erledigt is, isses Zeit Fotos zu machen - Sunrise... Irgendwann dann auf die Fähre. Nach ner erneuten Stunde Warten, nochmal 1 1/2 Stunden auf dem Wasser. Los gehts von Chumpon nach Koh Tao. Auch auf der Fähre reißen die Gespräche nicht ab. Der Junge is 24, kommt wie gesagt aus Schweden und weiß einfach mal mehr über die deutsche Geschichte als ich. Damit meine ich jetz nich den 1. oder 2. Weltkrieg, sondern eher so Dinge, die man in der Schule nich durchgenommen hat. Wir quatschen über alles mögliche, Gott und die Welt. Wir vergleichen deutsche und schwedische Wörter und langsam glaub ich, schwedisch is neben Österreich und der Schweiz das nächste deutschsprachige Land. Wie sich die Wörter einfach mal alle ähneln... is echt verrückt. Aber die schwedische Sprache stammt ja ursprünglich auch aus dem deutschen, von daher, kein Wunder. Dann bringt er plötzlich einen interessanten Satz: "Is schon crazy irgendwie. Man is auf dieser Welt und musst dafür bezahlen um am Leben zu bleiben..." Man könnte da jetz drüber philosophieren, in alle Richtungen, aber das mach ich nich. Is mir zu anstrengend, aber ein interessanter Punkt is und bleibt es. 


An Deck hauen sich alle einfach irgendwo dahin, wo grad Platz is. Treten is schwierig, alle liegen oder sitzen verstreut herum. Tut ganz gut in der Morgensonne, Wind, ab und zu klatscht das Wasser hoch - is in Ordnung. Mittlerweile 9 Uhr und der Magen meldet sich. Die letzte Mahlzeit is fast 9 Stunden her. Unter Deck kann man sich Burger zubereiten lassen, aber ich hab keinen Bock auf den Kram. Sowas kann ich auch zu Hause essen. Also warte ich, bis wir anlegen. Das Wasser färbt sich plötzlich Türkis, Palmen ohne Ende und dann sieht man sie auch schon. Die nervigen Thais, die Geschäfte machen wollen. Eigentlich ja nur ihren Unterhalt verdienen um zu Leben, aber das is einfach alles so aufdringlich. "Want dive?", "Taxi, Taxi?" Oder "Accomodation?" "No, I'm cool, thank u." Aber immer schön freundlich und auch mal ein Lächeln rüberschmeissen. Kp wo ich hingehe, aber erstmal was Fratzen. Kleines Restaurant direkt am Meer, ganz nett. Hab grad nich so Bock auf Nudeln oder Reis zum Frühstück, also gibts einfach ne Portion Rührei mit 2 Scheiben Toast. 
Dann ab zum "Koh Tao Central Hostel". Draußen hängt ein Schild - full, no rooms anymore. Tja, der Benjamin hat aber ab und zu seine hellen Momente und ja vorher schon gebucht. Wär jetz nich so das Problem gewesen irgendwo was anderes zu finden, aber ich hab einfach keinen Bock, bei so um die 30 Grad durch die Sonne zu latschen um nach ner Stunde woanders einzuchecken. Am Empfang eine Norwegerin. Sie bringt mich hoch zum Dorm. 14 Betten, Spind mit Schloss, Steckdose und kleiner Leselampe an jedem Bett. Alle in einer Reihe, aber durch hohe Wände getrennt, somit hat man doch etwas Privatsphäre. Die, die da sind, stellen sich mit Namen vor. Kein Plan mehr, wie die heißen. Und dann der Klassiker: "Where r u from?" und "how long u've been travelling for?" 
Ich mach mein Bett, packe ein bisschen aus und lade mein Telefon, mein ipad und mein ext. Ladegerät auf. Schreibe noch etwas im Tagebuch, bevor ich vor Erschöpfung wegknicke. Letzter Blick auf die Uhr war so gegen 11. Erneuter Blick, 17.30... Okay, jetz aber mal duschen und raus aus der Bude.

Oh man Leute, wenn ihr sehen könntet wo ich grad mein Abendessen zu mir nehme... Kleines Restaurant am Strand namens Chill Café, ne Palme von ner Cocktailbar umbaut, sehr untypisch - spanische Musik, Salsa... Aber sehr geil! Sunset, Fried vegetables with chicken and noodles, dazu nen Lipton Ice Tea, läuft. Es ist warm, der Wind geht, das mehr rauscht, fühlt sich gut an hier zu sein. Kleine halbhohe Tische, mit kleinen Matten davor. Man sitzt quasi chillig aufm Boden. Das is sicher nich der coolste Platz auf dieser Insel zum Chillen, aber ich finds schon mega geil hier, mal gucken was morgen so kommt... bin ja auch grad erst angekommen. Morgen treff ich mich mit Kelsey. Kelsey hab ich letztes Jahr auf Koh Phangan kennengelernt. Sie gehörte zu der Gruppe, mit der ich fast 5 Wochen unterwegs war. Sie hat ihr Leben in Washington einfach mal eingetauscht, lebt und arbeitet hier. Sie hat letztes Jahr ihren Diving Instructor gemacht. Wenn man im Ausland leben und arbeiten will, speziell auf den Inseln, is das sicherlich die einfachste Art ein schönes, chilliges Leben zu führen... Und wie ich am Anfang geschrieben hab: es geht nicht um materielle Dinge. Das Leben am Strand und Meer lässt einen sich einfach anders fühlen, frei irgendwie... Ich hatte sie vor meinem Trip gefragt, wies ihr so geht und was sie macht. Sie sagte nur, das Leben ist schön, versuche immer so viel Geld zu verdienen wie ich zum Leben brauche... Der Ausgleich dafür, du lebst auf ner geilen Insel! Nice...

Morgen hat sie den ganzen Tag frei. Wollte meinen, letztes Jahr erworbenen, Tauchschein etwas auffrischen und mit Kelsey tauchen gehen, mal gucken ob das klappt. Ich werd mir einen Roller mieten und rüber zum Sairee Beach fahren, wo sie lebt. Ich bin hier am Hafen, am Mae Haad. Samstag fahr ich mit der Fähre rüber nach Phangan zu Robin. Samstag is Halfmoonpartie und er hat mich gefragt, ob ich mitkomme. Er hat sich einige Male verarschen lassen was die Preise angeht oder wie man dann auch gerne mal sagt: "they tried to fuck me!" Als ich ihm erzähle was ich so zahle für dies und das kann er es nich fassen und is etwas angepisst... Er pennt im Cosy Bungalow, den Bungalows, in denen ich letztes Jahr auf Phangan auch fast 2 Wochen verbracht habe. Robin haut Montag wieder ab, zurück nach Schweden. Ich werd für ein paar Tage auf Phangan bleiben, mir was nettes Suchen und meine weitere Vorgehensweise überlegen. Philippinen (Boracay) oder Indonesien (Gili Islands) wär ziemlich goil. Vielleicht aber auch einfach "nur" Laos und Vietnam. Vielleicht werd ich aber auch Matt in OZ besuchen. Matt is mein Buddy, den ich letztes Jahr als aller erstes auf Koh Phi Phi kennengelernt und das gemeinsame Reisen begonnen habe. Cooler Typ! Er meinte, er hat für seinen Flug von BKK nach Australien (Darwin, im Norden) nur 150 € gezahlt. Is ne Überlegung wert, mal just nach OZ... Gibt nur ein Problem und das is die Kohle, weil Australien einfach mal Schweine teuer is - ma sehn. 

Kinder ich quatsch schon wieder zu viel, ich hau mich hin. Der Tag is eh gelaufen, hier isses jetz 00.30 Uhr. Ciao