Tag 33.

Jochen, Kawasan Waterfall & Wiener Schnitzel

ereignisreicher Tag...


Hab mir den Wecker auf 5.25 gestellt, wollte heute den Sonnenaufgang mal miterleben. Is aber recht enttäuschend, zu bewölkt. Pennen kann ich dann auch nich mehr, also bleib ich wach, wollte eh um 6 aufstehen. Duschen, anziehen, dann runter Frühstück bestellen. Wow, Dun is ja schon da, ziemlich überpünktlich! Ich sage ihm, das ich noch frühstücken muss. Is kein Problem. Packe meine Sachen, double check, runter, frühstücken, bezahlen, los. Geht direkt dahin, wo ich mir die Whalesharks angeguckt hab. 

1500p und dann gehts rüber mit dem Boot nach "Sumilon Island". Dun bezahlt nichts, für Locals is das kostenlos. Unterkünfte gibts da auch, für Gäste und das Personal, wohnen tut da keiner. Zimmer kosten ab 17000p (ca. 290 €) bis 50000p (850 €). Ankern, rein ins Wasser, Schnorcheln. Is ganz nett, aber immer noch nich das, was ich mir erhofft hatte. Buntes, vorallem lebendiges Korallenriff, viele Bunte Fische... alles is immer so trist und trüb! Dann gehts noch zu nem anderen Spot, diesmal sehr klares Wasser, kaum Felsen, aber alles voller toter Korallen im Wasser. Ca. 20 Japaner oder Koreaner tümmeln sich mit Angeln im Wasser und üben sich im Sportfischen. Wenn einer einen kleinen Fisch gefangen hat, rasten alle komplett aus und bejubeln den Fang mit tosendem Applaus. Ich finde eine große Muschel. Will die aber nich behalten. Die Jungs vom Boot sind aber tierisch scharf drauf, denn die kann man locker für 500p an ein Restaurant verkaufen, Delikatesse. Ich würde sie ja wieder ins Wasser schmeißen, aber die Jungs würden se eh wieder rausholen, also kann ich denen die auch gleich geben. Nach ca. 1 1/2 Stunden gehts zurück. 

Hatte den Jungs vorher gesagt, dass ich gerne mit der Fähre nach Bohol fahren würde. Die Fähre kommt um 10. Unterwegs entscheide ich mich aber doch, auf Cebu zu bleiben und mit dem Bus an die Westküste zu fahren. Da gibts auch Wasserfälle und ein paar Dinge, die man machen kann. Dun will mich natürlich sofort hinfahren, die 80 km, aber die Srrecke mit meinem Backpack, hinten drauf und meinen kleinen Rucksack vorne, hab ich kein Bock drauf. Das versteht er und sagt mir, welchen Bus ich nehmen muss. Drücke ihm trotzdem nochmal 200p in die Hand, bedanke und verabschiede mich. Er bedankt sich auch mehrfach bei mir, glaub ich hab ihm in den letzten 2 Tagen was Gutes getan. Natürlich mit Kohle, aber auch durch Gespräche. Hab mich interessiert an seinem Leben und den Philippinen gezeigt und ihm durch die Schnorchelaktion ein bisschen Abwechslung verschafft. Sein Tag fängt normalerweise um 5 an und hört um 19 Uhr auf. Ich geh mich duschen und umziehen und dann an die Straße auf einen der Busse warten, die hier im Minutentakt vorbeirasen. Warte nichtmal 1 Minute, da kommt auch schon einer. 

Dann gehts runter in den Süden nach Bato. Da nochmal umsteigen und weiter nach Moalboal. Liegt Quasi genau auf der selben Höhe wie Oslob, halt nur auf der anderen Seite. Als ich dann in der kleinen Stadt aussteige gieren schon wieder alle nach mir, nach dem Besucher aus der anderen Welt. Ich lehne alles ab. Will mich nich irgendwo hinbringen lassen und dann guck ich hinterher blöd. Aber wie mach ich das jetz? Kein Internet, kein Guthaben aufm Telefon. Finde aber einen Laden, der per Telefon Guthaben zu meinen Telefon überweißt. Dann in ne alten Kaschemme was Essen. Macaroni mit Tomatensauce, aber eigentlich isses eher Tomatensauce mit Macaroni. Dann gucke ich entspannt, in der Gegenwart 3 Deutscher mit ihren Filipinas, nach Unterkünften. Das is echt zu geil. 3 junge Filipinas, schätze sie mal so auf Anfang 20 mit 3 alten Säcken. Die Filipinas glauben, wenn se sich nen Deutschen schnappen, haben sie das Leben, dass sie hier auf den Philippinen nich haben können. Tatsächlich is es meistens aber nur eine Liaison. Auf jeden Fall is das ziemlich interessant mit anzusehen, die 3 Deutschen sitzen da und unterhalten sich, auf deutsch natürlich und die Mädels sitzen stillschweigend mit am Tisch, machen entweder gar nüscht oder sind mit ihrem Telefon beschäftigt... Ich finde bei Agoda eine Unterkunft, das "Tipolo Beach Resort", hört sich alles recht nett an und buche das. Dann schnapp ich mir nen Tricycle und lasse mich dahinbringen. Unterwegs jabbelt mich der Fahrer zu. Ob ich ne Frau will, oder Drogen, vielleicht einen Roller oder ein Auto, er kann alles besorgen. Keule, geh mir doch nich auffe Eier, denk ich mir nur und lehne ab. Angekommen am Resort wird mir vermittelt, dass das Zimmer schon anderweitig vergeben wurde, kein Zimmer frei sei, ich aber in ein anderes Resort kann, von selben Besitzer. Bin natürlich etwas enttäuscht, weil ich ganz gerne am Meer sein wollte. Vorteil vom Meer: es gibt keine oder kaum Mücken. Während ich bei Agoda gebucht habe, ham sie das Zimmer an jemand anderen vergeben. Okay, das kann ja mal passieren, aber jede Buchung, die ich über Agoda gebucht habe, ging inne Hose. Ich muss dazu sagen, dass ich jede Buchung ziemlich kurzfristig vorgenommen habe und dann immer gleich da hingefahren bin. Ich weiss nich, wie Agoda das dem jeweiligen Resort übermittelt, aber auf jeden Fall zu spät, daran müssen die noch arbeiten. Ich hab aber oft einen Vorteil, dass is schon die 2. Nacht, die ich kostenlos bekomme. Ich wechsel also das Resort, diesmal gehts zum "Bamboo Inn", unweit von diesem hier. Ganz ruhig gelegen, sauber, nich zu groß, nett. Unterhalte mich mit den Angestellten, machen Witze, stellen Fragen, fülle das Formular mit meinen Daten aus. Name, Anschrift, Reisepassnummer etc... Standard halt, aber die ReisepassNr. hab ich immernoch nich im Kopf, meine Kreditkartennummer allerdings schon und die is um einiges länger! Das Mädel sacht mir, dass der Besitzer hier auch ein Deutscher is. Michael Und dann sacht sie sowas wie Juken... Ich sach, dass das aber nich grad nach nem deutschen Namen klingt. Als sie den dann buchstabiert, kommt Jochen raus. Oh man, die können hier das "ch" nich aussprechen. Ich sag, das is genau so, als wenn man vorm Spucken alles im Mund mit nem kräftigen "chrchrchrchrrrrr" zusammensammelt und das dann auf den Boden spuckt. Das is das "chrchrchrchrrrrr", das man für den Namen Jochen braucht. Und siehe da, sie können den Namen aussprechen, sauber! Dann kommt er auch schon, mit seinem Mountainbike. Er fragt ob ich Benjamin sei, der über Agoda gebucht hat. Jo bin ich. Er fragt ob ich ein Bier will. Will ich. Dann lässt er ne 1 L Pulle San Miguel holen. Wir schnacken ziemlich lange über sein Leben hier, sehr interessant. Lebt seit 23 Jahren hier. Hat damals ne kleine Bar aufgemacht, lief ganz gut. Dann irgendwann das "Bamboo Inn" von nem Schweizer übernommen, ders irgendwie nich hinbekommen hat. Dann irgendwann das "Tipolo" aufgebaut. Is mit ner Filipina verheiratet, die im Gemeinderat der Stadt hier is. Hat 3 Kinder, alle Leben hier auf der Insel und studieren. Sein Junge is momentan 10 Monate in Australien. Seine Angestellten sind ebenfalls Studenten, die hier arbeiten. Er finanziert das Studium und die halten die Anlage in Schuss und bekommen Essen und Unterkunft. Wir gehen zusammen zurück zum "Tipolo", denn da ist auch das Restaurant. Ganz klassisch im deutschen Stil. Plötzlich gibt es auf den Toiletten, Klobürste, Seifenspender, Handtrockner, Küche sehr sauber, Cappuccino mit frisch aufgeschäumter Milch, alles ganz im deutschen Stil. Das Menü ähnlich - Wiener Schnitzel, German Breakfast, Müsli etc... Miete mir bei seiner Schwiegermutter einen Roller für...? diesmal keine 1700p für 3 Stunden, sonder 350p/ Tag. Normalerweise wäre eigentlich so 200p - 300p aber egal. Gucke dann, wo der "Kawasan Waterfall" is und fahre da hin. 

Mittlerweile isses 16.30 und die Sonne geht bald unter, aber den nehm ich für den Abschluss des Tages noch kurz mit. Fahrt dauert so 35 min. Wie beim letzten Mal: Roller parken und mit nem Guide weiterfahren. Ziemlich weit, so 1,5 km. Angekommen am Wasserfall, keine Sau da. Hab mir genau die richtige Zeit ausgesucht. 5 Japaner oder Koreaner tümmeln sich im Wasser und machen Fotos. Tagsüber isses hier überfüllt. 2 riesige Bamboofloße schwimmen im Wasser. Für 300p kann man das Mieten und direkt unter den Wasserfall fahren, oder halb in die Höhle rein. Beim letzten Wasserfall konnte man stehen, der hier is ca. 9 m tief und sau kalt. Wenn ich ein Hemd anhätte, würde ich mit meinen Nippeln das Hemd dehnen und die Knöpfe aufsprengen... aber scheiß drauf - rein da jetz. Ziehe mich an dem Seil, an dem das Floß festgemacht is, bis zum Wasserfall. Schwimme da ein bischen rum. Dann kommt der Guide und gibt mir das OK für einen Sprung. Ich hatte vorher gefragt, ob man springen kann, er musste erst jemandem holen, der dafür zuständig is. Dann gehts los, GoPro startklar und ab nach oben. Ein kleiner Junge, vielleicht 14 is der, der mir den Sprung vormacht und ich muss genau dahin springen, wo er auch hinspringt. Wir gehen in den Stein gehauene Treppen hoch, klettern über Felsen und Fette Wurzeln zu einem Baum, der genau am Abhang steht. Er schmeißt seine FlipFlops rein und springt. Sind so ca. 10 Meter. Ich überlege irgendwas besonderes zu machen, aber der Typ sacht mir, grade runter. Dann spring ich. Machen wohl nich viele, weil sie mir mehrmals sagen, gut gemacht, awesome! Wir ham bei uns im Bergbad nen fetten Sprungturm, also is das hier jetz nich so besonders anders, nur ne andere Umgebung. Aber das machst aus. Wer issn schonmal nen Wasserfall runtergesprungen? Dann will er mir noch ne Tour für den nächsten Tag andrehen. Fahren zurück, ich drück ihm noch Kohle in die Hand, weil er mir auf die Mitleidstour kommt und fahre im Dunkeln die 10 km zurück zum "Tipolo". 

Dort genehmige ich mir ein Wiener Schitzel mit Pommes. Dann Blog, dann pennen. Bin um 5:20 aufgestanden, das Schnorcheln, die Fahrten, der Wasserfall und das Wiener Schnitzel haben mir die Kräfte geraubt. Gute Nacht!